Gambio GX2 , Server, Php, MySql .... einige Fragen zur Konfiguration.

[jay-ar]

Sorry Berny, dass ich aus Erfahrung heraus da teilweise anderer Meinung bin.
Ich betreue 7 solcher XT:C basierenden Shops mit einigen Millionen Produkten. Die Root Server auf denen das läuft ist ebenfalls meine Angelegenheit. Ich kenne die viele Einstellungen an Serverdiensten, die die Kommunikation gewährleisten, die Sicherheit erhöhen, die Performance steigern und auch die Sichtbarkeit in Suchmaschinen erhöhen. Bei weitem aber nicht alle.
Zum Shopsystem:
Ich habe nicht gezählt, wieviel tausend Zeilen Code ich hinzugefügt habe um die Dinger schneller und für den Kunden komfortabler zu machen. Es ist im Shopsystem, so gebe ich zu, eine recht einfache und althergebrachte Programmierweise noch aus OSC Zeiten vorhanden. Die original Datenbankabbildung mit den Abfragen ist auch nicht wirklich höchts professionell umgesetzt. Dieses hat aber auch oft den Vorteil, sich leichter zurechtzufinden und ungewollte Sachen abschalten zu können.

Naja, ich sag mal so:
Gambio baut immer noch auf den xt:c core auf, und den zu durchforsten und abzuändern ist halt eine enorme Aufgabe.

Enorm im Sinne von 2 Mann ein halbes Jahr lang Arbeit. Und dann noch zwei, die das in der Zeit koordinieren und mit usern kommunizieren. Viel mehr ist es nicht. Funktionen auf aktuell umändern, bei denen sich in der Übergabe (return) bzw. Ausgabe eh nichts ändert, und um das ging es dem OP, ist recht einfach. Das hat Winger und Zanier damals auch in sehr kurzer Zeit geschafft. Die waren sogar noch in der Lage, viele Dateinamen zu ändern.

Des weiteren besteht ja auch das Problem, dass diese Systeme auf verschiedenen Servern (eben auch ältere Versionen von php und mysql) laufen soll.

Diese PHP Funktionen, um die es sich vordergründig handelt, gibt es schon seit PHP3 (Juni 1998) und einige seit PHP4.0 ( Frühjahr 2000 ).
Hoster bieten die Auswahl in der Regel an (neu oder alt). Und alle die, die Ihre Root Server nicht auf halbwegs aktuellen Stand halten, haben eh ein anderes Problem.

Diese Shopsysteme sollen also multifunktionell sein, auf verschiedenen Servern laufen, mit verschiedensten Einstellungen klar kommen, usw usw usw.

Es ist dem Shopsystem egal wie der Server aufgebaut ist. Es müssen Voraussetzungen erfüllt sein: Webserver, MySQL, PHP in der entsprechenden Version mit den ein oder anderen Modulen und bestimmten Konfigurationsparametern. Diese Serverdienste laufen zu lassen ist nicht die Arbeit des Shopsystems. Das ist die Aufgabe derer, die die Serverdienste kompilieren(lauffähig). Unter den Linux Distros sind das die Maintainer, die dass erledigen. Die überwiegende Mehrheit der Betriebssysteme(Server) ist, ich nenne es mal "für diese einfachen Tätigkeiten" mehr als geeignet.
Weiter im Shopsystem ist die umfangreiche Smarty Umgebung nicht die Sache der Gambio Leute. Die wird nur hineinkopiert und an paar Stellen der Pfad angepasst. Die müssen auch nicht am Editor etwas verändern. Der Email Versand ist auch nicht deren Sachen, die nehmen fertige Sachen und übergeben nur die Werte. In den seltensten Fällen muss hier jemand individuell eingreifen.
Die Templates an sich sind auch schon fertig. Und wenn, ein komplett neues Template zu erstellen dauert hochgerechnet ca. 100 - 150 Sunden.

Diese Grätsche zu bezwingen ist sicherlich nicht einfach.

Maximal 1 Jahr, ca. 2000 Mannstunden.

Leichter tut man sich sicherlich, wenn man einfach sagt, "Diese Voraussetzung und sonst nix", aber dann verbreitet sich so ein System nicht wirklich.

Ein System verbreitet sich erst recht nicht, wenn es nicht "up to date" ist, und längst überfällige Änderungen zögerlich umsetzt werden. Das verunsichert die Kunden.

Ich würde übrigens auch 5.2 nehmen, auch wenn der support von php eingestellt wird, heißt das ja noch lange nicht, dass dieses System nicht funktioniert oder buggy ist.
Und soviel ich weiß, wurde auch schon bei älteren Versionen der Support offiziell eingestellt, aber bei sicherheitsrelevanten Lücken wurde trotzdem nachgebessert oder ein Bulletin zur Behebung rausgegeben.

Noch ein Problem:
Auch wenn das Nachbessern des Shopsystems für eigene Zwecke vorerst einfach aussieht, muß man die Änderungen penibel dokumentieren und bei jedem Update nachholen.

Das dokumentieren macht man doch schon damit, indem man Veränderungen in der Datei vornimmt. Ein paar Kommentarzeilen dabei, damit man später genau weiß wofür die Änderungen gut waren. Vor'm Update eine Sicherung der ursprünglichen Version, mit der neuen Version vergleichen (Prüfsummen der Dateien). Es gibt etliche Tools dafür. Konsolentoolskenner nehmen beispielsweise häufig md5sum und vimdiff. Regelmäßig die Bugreports durchschauen, sollte man aber auch nicht vergessen.

Stellt sich also die Frage, ob dies auf Dauer dann wirklich die einfachere Methode ist.

Mir und bei denen ich das betreue stellt sich nicht die Frage: "Was ist einfacher oder schwieriger?".
Langfristig entscheidend ist doch, was erfolgreicher ist. Und da ist meiner Meinung nach eine Mischung aus beiden der richtige Weg.
Klaus wird mir da sicherlich zustimmen.

Gutes aktuell gehaltenes System mit individuellen und branchenspezifischen Änderungen.

Gerade in der Möglichkeit der Änderung sehe ich den größten Wert eines solchen Systems.

jay-ar